3 Jahre danach

 

 

September 2018 - draußen grad ein Gewitter. Ich sitz hier in meiner wohlig warmen Wohnung. 

Das Flüchtlingsthema ist nach wie vor dank unserer unsäglichen Regierung in aller Munde, ich denke an die Zeit 2015 zurück, wo war ich damals, wie hat die ach so arge Flüchtlingswelle für mich angefangen ? 

Ich weiß es ganz genau, ich saß damals im Klimabündnis Büro, an meinem Schreibtisch am Fenster und  beschäftigte mich gerade mit der Abrechnung, dem Abschluss der Mobilityfair, meinem Projekt, dass mir viel Wissen vermittelte und mich viel lernen ließ. Facebook war offen am Rechner und es häuften sich die Bilder von Zügen auf den Hauptbahnhöfen, mit Menschen aus fremden Ländern die Hilfe brauchten. 

Mein damaliger Arbeitskollege und guter Freund, bis heute noch, auch wenn er nicht mehr mein Arbeitskollege ist, sagte er würde jetzt am Bahnhof fahren, Wasser verteilen und wir würden immer mehr Menschen benötigen die helfen. 

Zu dem Zeitpunkt war mir noch nicht klar, dass ich ein zwei Tage danach selbst in der Tabakfabrik Kleidung sortieren würde, viel telefonieren würde um zB Sackerl aufzutreiben, etc. 

Damals war mir auch noch nicht klar wie mich 2018 dieses Thema noch immer betreffen würde.

 

Eines ist mir klar geworden und das ist auch wirklich immer noch so, es war eine sehr prägende Zeit die ich nie vergessen werde. Eine Zeit die mir Menschen in mein Leben gebracht hat, die für mich wirklich alles bedeuten, mit denen ich bis zum Schluss kämpfen werde, um hier bleiben zu können. Eine Zeit die mich gelehrt hat wie hilflos und überfordert der Mensch sein kann. 

 

Jetzt, 2018 sollte sich eigentlich alles beruhigt haben, aber mit der Wahl der "rechten Regierung" in Österreich hat sich gar nichts beruhigt. Das Asylthema ist zum Politikum geworden, die Menschen, die AsylwerberInnen sind zum Spielball geworden, zum Stimmenbringer für "die Rechten" und auch für einen Sebastian Kurz, der die FPÖ meines Erachtens nach oft noch viel weiter rechts überholt als ich mir je gedacht habe, alles nur zu seinem Machterhalt ? 

 

Mit Aktionen, wie Anzeigen von Asylwerbern in Lehre, die sich dann als die falschen herausstellen denunziert eine FPÖ nicht nur die Lehrlinger sondern auch VDB, der dieses Thema unterstützt. Mit Aktionen wie man untersagt die Lehre für Asylwerbern verfolgt man meiner Meinung nach nur ein Ziel, man will die Leute untätig herumsitzen lassen. Untätigkeit führt für mich zu Langeweile und wohin diese führen kann wissen wir alle. 
Aber hey die FPÖ oder auch die Regierung braucht kriminell gewordene Asylwerber, wo kämen wir den da hin, wenn sie ihr Thema nicht mehr hätten. 

Das alles war sie bisher erreicht haben, auch Verschlechterungen für ÖsterreicherInnen, ich meine die richtigen ÖstererreicherInnen betrifft, ist leider vielen noch nicht klar. Aja da führen wir den 12 Stunden Tag ein, dann müssen wir aber schnell über AsylwerberInnen reden, weil wir müssen ja davon ablenken. Wir wollen die AUVA abschaffen, irgendwas lässt sich sicher wieder finden - AsylwerberInnen ! 

Ich kann hier gar nicht schreiben, was ich mir alles über diese Regierung denke, das Schlimme für mich ist, dass ich teilweise wirklich schon Angst habe vor dem was kommt. 

 

-Ausgangsverbot usw. all das hatten wir schon…

 

Es kann nur besser werden! Ich bleibe dabei !

Ich bin sehr froh, dass durch 2015 mein Freundeskreis und mein Horizont erweitert wurde. 

 

 

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