An den Rollstuhl gefesselt?

Quelle: http://leidmedien.de/ Zugriffe am 16.3.2016
Quelle: http://leidmedien.de/ Zugriffe am 16.3.2016

Heute Abend komm ich nun endlich wiedermal dazu einen Blogpost zu schreiben. Seit nun drei Wochen bin ich in meinem neuen Job an der JKU Linz am Institut Integriert Studieren Linz., 

Früher war ich die, die immer Mails hinschickte und Prüfungen anmeldete. Heute bin ich die die diese Mails bearbeitet. Ich find's soviel ich sagen kann wirklich toll am Institut und eines der Dinge die am banalsten sind aber für mich wirklich essentiell ist der Lift der mich tagtäglich nun in mein Büro bringt., 7 Jahre lang hab ich nun in einem tollen Team gearbeitet, aber konnte nicht wirklich selbstständig sein, weil es nur einen Lift in die Halbstöcke gab und ich auch nicht immer sicher sein konnte einen gut erreichbaren Parkplatz zu haben. Jetzt, siehe da kann ich mir mein Glas Wasser selbst holen, dann wann ich will. Jetzt kann ich kommen und gehen, dann wann ich will (vorausgesetzt es lässt die Zeit zu). Und warum kann ich das jetzt alles ? Weil mein Rollstuhl mit von der Partie ist ! Plötzlich wird das Wasser holen oder der Gang zum Kopierer kein Problem mehr. Gut am selbst Essen holen in der Mittagspause müssen wir noch arbeiten :-) Aber das wird sich leider nicht ändern, dass meine Füße einfach immer irgendwann beschließen könnten sich selbstständig zu machen, da ist es mir dann doch lieber wenn mir die KollegInnen helfen und ich mein Mittagessen nicht unbedingt vom Boden der Mensa wischen muss. 

Es gibt Dinge, da werd ich auch in meinem beruflichen Alltag immer wieder Hilfe brauchen. Aber eines ist klar, der Lift, der Parkplatz vorm Bürogebäude der Tischscanner etc. all das sind Dinge die zwar banal zu sein scheinen aber mein Leben um einiges einfacher und selbstbestimmter werden lassen.  Das Bild zeigt hier einen an den Rollstuhl gefesselten Menschen, Leute ich bin nicht an den Rollstuhl gefesselt, den ich hab ja überhaupt kein Seil mit, wie umständlich wär den das, der Rollstuhl ist für mich einfach die Möglichkeit von A nach B zu kommen, weil meine Beine das nicht so einfach machen würden. Der Rollstuhl bedeutet für mich Teilhabe. Ja, es stimmt ich hab es mir nicht ausgesucht aber es hätte alles ganz anders kommen können und da meine ich jetzt nicht besser oder schlechter. Vielleicht ein Denkanstoß für diejenigen die denken der Rollstuhl wäre eine Bürde oder mich als Kollegin zu haben wäre komplizierter. Ja, kann schon sein ich bin sicher nicht der einfachste Mensche aber DAS hat sichern nichts mit DEM Rollstuhl zu tun. 

 


Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Julia Rippatha (Mittwoch, 08 Juni 2016 19:00)

    Liebe Silke!

    großartiger, lebensnaher Blogpost! Finde es echt wunderbar, dass du so offen über die "für dich zum täglichen alltag gehörenden dinge" schreibst! :)

    Freut mich, deine Zeilen zu lesen!

    Weiter so!

    Liebe Grüße
    Julia