On the way: London

Während ich den wunderbaren Sam Willoughby höre, den ich in London live am Camden Market hören konnte, schaffe ich es nun endlich einen Blogbeitrag über meinen Tage in London zu verfassen, fast ein bisschen wehmütig. 

 

Eine sehr lange vorher geplante Reise sollte am 30. April 2015 in den frühen Morgenstunden losgehen. Wir hatten einen tollen Flug gefunden, der uns bereits um 9.00 Ortszeit in London ankommen ließ und wir so unseren ersten Reisetag ausnutzen konnten.  Unser Hotel war das Tune Hotel Kings Cross, nur 400 Meter von der Kings Cross Station, welche die Haltestelle des Euro Nights und der Drehort von Harry Potter war, entfernt. Gut die 400 Meter wurden sicher ohne zwei Koffer und ohne Rollstuhl gemessen. 

Jedenfalls entsprach es genau unseren Erwartungen, hieß uns mit einem Feueralarm im Hotel, schon während dem Auspacken willkommen, die Rezeptionistin aus Südtirol war etwas verwundert, dass wir so verwundert sind.... "oh wie are testing the alarm every thursday, do you have the form with you". Mit "the form" meinte sie ein eigenes Formular für Menschen mit Beeinträchtigungen auf dem man vermerken musste, welche Hilfestellungen man bei einem Brandfall benötigen würde.  

Was die Barrierefreiheit des Hotels anging ließ diese nichts zu wünschen übrig, der Eingang war mittels einem Hebelift gut zugänglich, ein extra größerer Lift wurde angeboten, da die eigentlichen Lifts zu schmal waren. Am ersten Tag besuchten wir den Kingston Park dort wo William & Kate wohnten und nein wir habe nichts mitbekommen von der kleinen Prinzessin, wir waren zwar vor Ort aber WIR bekommen natürlich nichts mit. Der Park ist wunderschön, so wie alle darauffolgenden Parks und gut mit dem Rollstuhl zugänglich. Dem Feueralarm am ersten Tag nicht genug, beschloss ein Rasensprenkler hinter unserer Bank loszugehen, ich schallend lachend konnte natürlich nicht sofort flüchten und wurde etwas nass. Was für ein Begrüßung. Die U-Bahn fahrt zum Kingston Park stellte sich als sehr kompliziert heraus. Einige wenige Stationen sind barrierefrei, die die es sind auch perfekt aber einfach noch zu wenig. Was bemerkenswert ist, ist das überall gebaut wird und man merkt, dass etwas getan wird. Bei den riesigen Stationen ist es aber kein wunder, dass das einfach alles seine Zeit braucht.

Mein Freundin und ich beschlossen also auf den Bus umzusteigen, die roten Doppeldecker haben allesamt elektrische Rampen und einen Rollstuhlstellplatz der zwar auch von Kinderwägen benutzt werden darf aber RollstuhlfahrerInnen haben Priorität, so wie fast überall in London. 

 

Die Busfahrer nehmen sich die Zeit und lassen dich einsteigen auch wenn du kurzentschlossen bist. Als Rollstuhlfahrerin zahlst du nichts im Bus, die Begleitperson schon, generell ist in London "die Begleitperson" nicht so bekannt. Vergünstigungen gibt es aber überall und es lohnt sich nachzufragen. Westminster Abbey für RollstuhlfahrerIn und Begleitung kostenlos. Da sparrt man sich gleich mal 20 Pfund. Mit dem Bus kommt man mit dem Rollstuhl gut überall hin und ein Vorteil zur U-Bahn ist der, dass man einfach mehr von der Stadt sieht. Unser Tripp war ja eigentlich recht kurz und so kam uns das eh entgegen. 


Changing of the Gards 1. Reihe Fußfrei

Auf gut Glück gingen wir am 1. Mai zum Buckingham Palace, der Meinung, dass ich sowieso nichts sehen würde. Ab 1. Mai ist das Spektakel täglich und da wir Zeit hatten beschlossen wir zu warten. Eigentlich wollten wir nur einen Polizisten fragen wo wir uns am Besten hinstellen sollten, siehe da Nici und ich fußfrei vor den Absperrgittern. Nachdem wir alle Varianten an Märschen gesehen und gehört hatten, winkte uns ein freundlicher Polizist und wir zogen weiter. 

 

RADAR Schlüssel - eine Investition die zu empfehlen ist 

Sie haben keinen Euro also haben sie auch keinen EURO Key. RADAR ist das neue EURO-Key. Auf London barrierefrei bestellt e ich mir den Schlüssel, der seine Investition wirklich wert ist. In den Parks, im MC Donalds und im Theater überall sind die barrierefreien WCs mit diesem Schlüsselversperrt. Unbedingt kaufen, außerdem kommt man sich mit dem riesigen Schlüssel vor als wäre man eine Kerkermeisterin :) Ohne Schlüssel wäre ich aufgeschmissen gewesen! 

 

Theaterbesuch mit vielen Treppenliften und eigener Assistenz 

Wer in London ist der sollte auch ins Theater gehen. Wicked stand bei uns am Programm. Im Internet war ausführlich beschrieben, wo sich der barrierefreie Eingang befand, also auch leicht gefunden. Mit der Hilfe von zwei Angestellten kamen wir gut ins Theater, es wurde uns eine eigene Assistentin für alle BesucherInnen mit Beeinträchtigung vorgestellt, die uns in der Pause ernsthaft fragt ob wir einen Snack oder etwas zu trinken haben wollten, Theater ist in London eher wie Kino und natürlich brauchten wir auch Gummizeug....

 

Resümee 

Vor 15 Jahren bereits schon einmal in London gewesen, ganz klassisch mit dem Schulausflug bin ich sehr positiv überrascht über die Entwicklung der Stadt was Barrierefreiheit betrifft. Die Freundlichkeit der Menschen ist sowieso sooo toll, ich würd da echt gern einige ÖsterreicherInnen zur Nachschulung hinschicken :) Tolle Tage, die viel zu schnell vorbeigingen, aber das ist ja immer so, wenn etwas toll ist. 

 

LG

 

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