SPD - Willy Brandt das ist mein Land od. Honig im Kopf! 

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=epqyV8uPato Zeitmarke: 0:40 Zugriff am 2.2.15
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=epqyV8uPato Zeitmarke: 0:40 Zugriff am 2.2.15

Soweit ich mich richtig erinnere, hat es noch kein Film geschafft, dass ich mich zweimal ins Kino setzte. Gut, Til Schweiger-Filme habe ich, zumindest die bekanntesten alle auf DVD oder in meiner iTunes-Mediathek. 

Honig im Kopf jedoch hat es geschafft, dass ich ohne zu überlegen mit meiner Mama noch einmal in den Film ging.

 

Ein Wechselbad der Gefühle, von "himmelhoch Jauchzend bis zu Tode betrübt", ja so könnte man das bezeichnen. Die Schauspielerische Leistung von Emma Schweiger ist bemerkenswert. Den ganzen Film hindurch würde ich ihr 100%ig abkaufen, dass  Dieter Hallervorden auch im wirklichen Leben ihr Opa ist. Gut, sollte eh so sein, aber im Zusammenhang mit den Themen Demenz, Tod, Verlust, thematisiert, gespielt von einem 12-jährigen Kind. Da kann sie noch soviel Schauspielerin sein, finde ich das noch umso mehr bemerkenswert.

Das Thema Demenz ist allgegenwärtig. Im Film kommen Szenen vor, bei denen das gesamte Publikum laut schallend lacht, doch ist das dann wirklich so witzig, habe ich mir immer gedacht. Wie muss es für die Angehörigen sein, sicher anstrengend, traurig und nur halb so lustig wie im Film gezeigt. Auch diese Momente, die nicht so amüsant wirken, sind werden meines Erachtens nach gut dargestellt. 

 

Am berührensten finde ich die Momente, in denen Amandus merkt, dass er Demenz hat. Der Strandspaziergang, bei dem er seinen Sohn fragt, ob der Arzt feststellen soll, dass er ein Idiot ist. Ich habe mir überlegt, wie würde ich damit umgehen ? Wie muss es für einen Menschen sein, der wie in diesem Fall, studierter Veterinärmediziner ist, zu merken, dass sämtliche Bücher, wie es der Kinderarzt von Tilda erklärt hat, in seinem Gehirn umfallen. 

Eine Szene die mir auch in Erinnerung geblieben ist, ist die in der der Kellner, selbst dunkelhäutig fragt was die Gäste wählen und Amandus antwortet, SPD, Willy Brandt, das ist mein Land. Ja natürlich bleibt mir das in Erinnerung, werden jetzt viele sagen, ja aber deshalb weil die Reaktion des Kellners, er schickt einen Gast der sich über das Verhalten von Amandus echauffiert aus seinem Restaurant, wird dabei nicht als Chef erkannt, so bemerkenswert ist. Wie oft ist es mir schon passiert, das ich nicht als das erkannt werde was ich bin, nicht aufgrund der Tatsache, meiner Hautfarbe, aber meiner Behinderung, wie oft hätte ich mir dann von jemanden so eine Reakton gewünscht.  Weiters bleibt mir die Szene im Kopf, weil hier deutlich wird, das Worte aufeinmal eine ganz andere Bedeutung bekommen könnten. "Wählen", kann soviel bedeuten, wer bestimmt das "wählen" in dem Moment genau das bedeutet und nicht etwas anderes? 

 

Dieser Film schafft, es ein Thema auf's Tablett zu bringen und mainstreamfähig zu machen, von dem ich mir zu behaupten wage, dass wir gar nicht wollen, dass es mainstreamfähig wird.

Fast so wie bei anderen Themen...

 


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